Fahrrad-Indoor-Training: Die richtige Bekleidung für Indoor Cycling

Indoor-Training auf der Rolle ist weit mehr als ein bloßer Ersatz für die Straße, sondern ein effektiver Weg, dich unabhängig von der Jahreszeit fit zu halten. Damit das Training in den eigenen vier Wänden komfortabel ist, spielt neben der Technik vor allem die richtige Indoor-Bekleidung eine entscheidende Rolle.

Auf der Rolle durch den Winter

Der Winter ist da und das Wetter macht dem Training auf der Straße oft einen Strich durch die Rechnung. Das ist aber kein Grund, das Rennrad in den Keller zu stellen. Für viele Rennradfahrer oder Gravelbiker ist das Fahren zu Hause mittlerweile mehr als nur eine Notlösung für die kalte Jahreszeit.

Es ist eine echte Alternative, die dir Abwechslung bietet und deine Motivation hochhält, wenn es draußen dunkel, nass und kalt ist. Doch während viel Zeit in die Auswahl des Rollentrainers fließt, wird ein entscheidender Punkt oft vergessen: Was zieht man eigentlich an? In diesem Artikel erfährst du, warum weniger oft mehr ist und worauf du bei der Wahl deiner Indoor-Radbekleidung wirklich achten musst.

Rennrad drinnen fahren: Hitzestau statt Fahrtwind

Der größte Unterschied zum Fahren draußen ist offensichtlich, wird aber in seiner Auswirkung oft unterschätzt: Es fehlt der Fahrtwind. Wenn du auf der Straße unterwegs bist, sorgt die vorbeiströmende Luft für stetige Kühlung und lässt den Schweiß verdunsten.

Auf der Rolle oder dem Rollentrainer fällt dieser Effekt fast komplett weg. Mit einem Ventilator bewegt sich die Luft im Raum zwar, dennoch fehlt die Frischluft. Gerade, wenn du keine Möglichkeit für eine ausreichende Belüftung hast, entsteht so in deinem Trainingsraum auch mit Ventilator Wärme. Dein Körper heizt sich dadurch extrem schnell auf und hat Schwierigkeiten, die Temperatur zu regulieren. Die Folge ist, dass du beim Indoor-Training deutlich stärker und schneller beginnst zu schwitzen.

Das hat direkte Auswirkungen auf deine Leistung:

  • Dein Körper überhitzt
  • Dein Kreislauf ist primär mit der Kühlung beschäftigt
  • Die Effizienz deiner Bewegungen sinkt

Ein normales Trikot wird hier schnell zur Sauna. Die Anforderungen an deine Kleidung beim Rollentraining sind also nicht geringer, sondern spezifischer: Sie muss extrem leicht sein und Feuchtigkeit schnell abtransportieren.

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Die Basis: Die passende Indoor-Cycling-Hose

Beim Radfahren auf der Rolle bewegst du dich deutlich weniger als im Freien. Es gibt keine Ampelphasen, in denen du aus dem Sattel gehst, und keine Abfahrten, in denen du die Beine hochnimmst. Du sitzt oft stundenlang in einer sehr statischen Position. Das erhöht den Druck auf das Gesäß enorm.

Deshalb ist eine hochwertige Radhose das absolute Kernstück deiner Ausrüstung. Normale Sporthosen oder weite Shorts führen hier schnell zu Reibung und Schmerzen. Gute Bib Shorts für lange Fahrten mit dem Rennrad sind für das Indoor Cycling bestens geeignet. Sie setzen auf einen körpernahenSchnitt, effektive Schweißabsorption und spezielle, mehrlagige Polster. Achte besonders auf die Nähte: Sie müssen flach verarbeitet sein, damit sie bei der konstanten Tretbewegung nicht auf der Haut scheuern.

Indoor-Cycling-Bekleidung für den Oberkörper: Trikot, Baselayer oder „oben ohne“?

Hier scheiden sich die Geister. Viele fahren zu Hause am liebsten ohne Oberteil. Das scheint auf den ersten Blick logisch, um der Hitze zu entgehen. Doch es gibt ein praktisches Problem: Der Schweiß verdunstet ohne Zugluft kaum, sondern läuft einfach am Körper herunter. Das führt zu nassen Hosen und Pfützen auf der Matte.

Ein leichter Baselayer oder ein Unterhemd aus Mesh-Material können hier Wunder wirken. Diese dünne Schicht aus Funktionsfasern bietet einige Vorteile: 

  • Saugt die Feuchtigkeit von der Haut auf und verteilt sie großflächig
  • Unterstützt die Verdunstung und damit die Kühlung
  • Sorgt für die nötige Atmungsaktivität

Wenn du lieber Radtrikots trägst, sollten diese so leicht wie möglich sein. Ein normales Rennradtrikot ist für das Training im Wohnzimmer oft zu dicht gewebt. Ein spezielles Indoor-Cycling-Trikot oder sehr leichte Sommertrikots setzen auf eine offene Netzstruktur, um Belüftung zu gewährleisten. Die richtige Bekleidung verhindert einen Hitzestau, ohne dass du durchnässt auf dem Rad sitzt. Ob du nun ein vollwertiges Trikot oder nur einen Baselayer wählst: Wichtig ist, dass der Schweiß von der Haut wegtransportiert wird

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Indoor Cycling Kits: Was du wirklich brauchst

Der Markt für Radbekleidung hat auf den Trend Indoor Cycling reagiert. Es gibt mittlerweile unzählige Produkte und spezielle Indoor Cycling Kits, die genau für diesen Zweck entwickelt wurden. Doch muss es immer direkt die Spezial-Kollektion sein?

Gerade Einsteiger fragen sich oft, ob sich diese Anschaffung lohnt. Oft erfüllen sehr leichte Sommer-Sets denselben Zweck wie explizit ausgewiesene Indoor-Produkte. Wichtig ist, dass die Indoor-Cycling-Bekleidung zu dir und deinem Budget passt. 

Viele greifen für ihr Fahrrad-Indoor-Training einfach zu ihrer leichtesten vorhandenen Outdoor-Ausrüstung, solange diese atmungsaktiv genug ist. Eine gute Radhose, ein Baselayer und ein leichtes Trikot: Minimalismus spart Geld und erfüllt den Zweck oft genauso gut.

Dein Indoor-Training: Wie die Kleidung die Leistung beeinflusst

Wer sich auf dem Rad nicht wohlfühlt, kann keine optimale Leistung abrufen. Das gilt besonders beim Indoor-Radtraining. Kleine Störfaktoren, die man draußen durch die Umgebung vielleicht ignoriert, werden auf der Rolle schnell zum Problem. Wenn die Hose zu viel Reibung erzeugt oder du überhitzt, leidet sowohl dein Komfort als auch deine Konzentration.

Das wirkt sich direkt auf die Qualität deiner Trainingseinheiten aus. Egal, ob du an deiner Ausdauer arbeitest oder kurze, harte Kraft-Intervalle fährst: Du willst dich auf deine Leistung konzentrieren, nicht auf deine Kleidung. Ein passendes Setup sorgt dafür, dass du auch längere Einheiten oder intensive virtuelle Rennen durchhältst, ohne vorzeitig vom Rad steigen zu müssen.

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Zubehör & Fazit: Keep it Simple

Zu guter Letzt noch ein Blick auf die Details. Oft wird vergessen, dass auch die Füße schwitzen. Dicke Wintersocken haben beim Einsatz im Wohnzimmer nichts verloren. Greife zu deinen dünnsten Rennradsocken, die du finden kannst. Sie helfen, die Temperatur zu regulieren und verhindern, dass sich die Hitze in den Schuhen staut.

Zusammenfassend gilt für dein Indoor-Training: Mach es nicht komplizierter als nötig. Du brauchst keine zehn verschiedenen Outfits. Investiere in eine hochwertige Hose und ein Oberteil, das den Schweiß effektiv abtransportiert. Das ist der Schlüssel für dauerhafte Motivation und Spaß auf der Rolle.

Damit Trikot, Shorts und Zubehör auch im Heimgebrauch bleiben, solltest du dir außerdem unsere Tipps für die richtige Pflege ansehen!

Häufige Fragen zum Fahrrad-Indoor-Training

Draußen dienen Handschuhe neben der Wärmeisolierung oft der Dämpfung von Vibrationen durch den Straßenbelag. Da dieser Faktor drinnen wegfällt, verzichten viele Fahrer darauf. Deine Hände können zwar durch den Schweiß sehr rutschig werden, ein kleines Handtuch auf dem Lenker reicht hier jedoch völlig aus, um die Hände abzuwischen und zusätzlich den tropfenden Schweiß aufzufangen.

Das ist ein Klassiker beim Indoor Cycling: Da der Fahrtwind fehlt, tropft der Schweiß oft direkt von der Stirn in die Augen. Ein einfaches Schweißband oder eine leichte Cycling Cap (Radmütze) können hier Wunder wirken. Sie saugen die Feuchtigkeit auf, bevor sie stört. Auch ein griffbereites Handtuch auf dem Lenker schafft hier Abhilfe und kann den Schweiß vor dem Heruntertropfen effektiv aufsaugen.

Viele nutzen das Indoor-Training, um ihre alten Hosen aufzubrauchen. Das ist oft keine gute Idee. Da du auf der Rolle statischer sitzt, ist die Reibung an immer derselben Stelle sehr hoch. Ein altes, durchgesessenes Polster bietet genau dort keinen Schutz mehr. Investiere lieber in eine neue, gut sitzende Hose für drinnen.

Durch das statische Sitzen lastet permanent Druck auf denselben Hautstellen. Zusätzlich sorgt der viele Schweiß dafür, dass sich Salzkristalle bilden, die wie Schmirgelpapier wirken können. Eine gute Sitzcreme reduziert die Reibung, pflegt die Haut und beugt wunden Stellen vor, damit du auch bei längeren Einheiten bequem im Sattel bleibst.

Gerade wenn der Raum idealerweise gut gelüftet und kühl ist, fröstelt man in den ersten Minuten oft. Der klassische Fehler: Sich dick einpacken. Sobald du anfängst zu treten, heizt der Körper extrem schnell auf und die Jacke wird zur Hitzefalle. Besser ist es, leicht fröstelnd zu starten. Wenn du es gar nicht aushältst, zieh eine leichte Weste mit Mesh über dein Trikot. Diese kannst du später einhändig öffnen oder ausziehen.

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